Vorlagen

Neue Broschüre zur Sepsis

Die Sepsishilfe hat eine neue Broschüre für PatientInnen mit/nach Sepsis und ihre Angehörige herausgebracht. Die Broschüre wurde in Zusammenarbeit mit ehemaligen IntensivpatientInnen, Angehörigen und weiteren MitarbeiterInnen erstellt (Wir, Teresa und Peter, waren auch beteiligt!). Die Broschüre kann auf Intensivstation oder auch später an PatientInnen und deren Angehörige übergeben werden und enthält viele nützliche Informationen über Sepsis, die Behandlung, die Rehabilitation und Tipps wie Hilfeadressen. Die neue Info-Broschüre kann hier kostenlos/gegen Spende bestellt werden oder als PDF-Datei „Sepsis: Informationen für Patienten und Angehörige” heruntergeladen werden.

Neues Intensivtagebuch in Mannheim

Fachkrankenschwester Lisa Renneis und ihr Team aus der Universitätsmedizin Mannheim haben ein neues Intensivtagebuch eingeführt. Die KollegInnen waren so nett, das Tagebuch öffentlich vorzustellen und es ist nun auch bei uns unter Vorlagen verfügbar. Lisa, das habt Ihr toll gemacht!

Tagebuchstudien

Tagebuch schreiben

Auch Angehörige von IntensivpatientInnen leiden an einer kritischen Erkrankung und unter dem starken Stress. Das Schreiben eines Tagebuchs kann diesen Stress reduzieren. Nakashima und Gallegos (2020) veröffentlichten eine integrative Übersichtsarbeit, um einen Überblick über die aktuellen Belege für das Schreiben von Tagebüchern für Angehörige von Frühgeborenen sowie pädiatrischen und erwachsenen IntensivpatientInnen zu geben. Im Ergebnis identifizierten sie 8 Studien, darunter sechs von erwachsenen Intensivstationen und je eine von der NICU und der PICU. Angehörige verbinden das Schreiben von Tagebüchern mit Kommunikation und Verständnis, einer Verbindung zum PatientInnen, emotionalem Ausdruck und der Schaffung von etwas Sinnvollem. Auch Fotos waren wichtig. Negative Erfahrungen beinhalteten eine Art Stress für Familien, wenn sie sich gedrängt fühlten, jeden Tag in die Tagebücher zu schreiben, oder eine emotionale Herausforderung beim Lesen eines Tagebuchs. Zusammenfassend scheinen Tagebücher für Angehörige von Vorteil zu sein, aber der beste Ansatz ist immer noch nicht erforscht.

Nakashima H, Gallegos C. Journal Writing by Families of Critically Ill Patients: An Integrative Review. Crit Care Nurse. 2020 Oct 1; 40(5): 26-37.

Die Nützlichkeit von Intensivtagebüchern

Die Intensivtagebücher sollten an lokale Strukturen und Prozesse angepasst werden, aber auch in ihrem Inhalt, um den Bedürfnissen von PatientInnen und Familien gerecht zu werden. Mikkelsen et al (2020) aus den USA führten eine gemischte Methodenstudie an zwei Intensivstationen mit leicht unterschiedlichen Ansätzen für Tagebücher durch, um die Nützlichkeit von Intensivtagebüchern zur Unterstützung von Familien zu analysieren. 19 Familienmitglieder nahmen daran teil und berichteten, dass die Unterstützung durch das Personal, ein einfacher Zugang, klare Anweisungen zum Schreiben, ein frühzeitiger Beginn und eine Art Verantwortung die Nutzung von Tagebüchern erleichterten. Es half ihnen, mit Emotionen umzugehen, Einblicke zu gewinnen, Stress abzubauen, Informationen zu verfolgen und mit dem Team zu kommunizieren. Die Nützlichkeit war somit auf mehrere Faktoren wie Zustand des PatientInnen, Zugang zum Tagebuch, das Schreiben und andere Faktoren bezogen. Die AutorInnen kommen zu dem Schluss, dass die Umsetzung von Intensivtagebüchern diese Faktoren berücksichtigen und auf die spezifischen Bedürfnisse von Familien eingehen sollte.

Mickelson RS, Piras SE, Brown L, Carlile C, Drumright KS, Boehm L. The use and usefulness of ICU diaries to support family members of critically ill patients. J Crit Care. 2020 Oct 22; 61: 168-176.

Wirkung der Tagebücher auf Angehörige

Es ist möglich, dass Tagebücher nur von Verwandten geschrieben werden. Nielsen et al (2020) aus Dänemark führten eine gemischte Methodenstudie mit 10 IntensivpatientInnen und 11 Angehörigen durch. Nach Anleitung von Pflegenden schrieben Angehörige für die PatientInnen während ihres Aufenthalts auf der Intensivstation. PatientInnen und Angehörige wurden hinterher befragt und auch auf PTSD untersucht. Die meisten Angehörigen schätzten das Tagebuch und Verwandte hatten niedrigere PTSD-Raten. Die PatientInnen hatten auch eine positive Sicht auf das Tagebuch, aber PTSD-Scores blieben ähnlich. Die AutorInnen kommen zu dem Schluss, dass das Schreiben und Teilen von Tagebuchbüchern eine schützende Wirkung hat.

Nielsen AH, Angel S, Egerod I. Effect of relatives' intensive care unit diaries on post traumatic stress in patients and relatives (DRIP-study): A mixed methods study. Intensive Crit Care Nurs. 2020 Oct 30: 102951.

Bericht der Johns Hopkins’ Tagebuch-Konferenz aus 2018

Die Tagebuchkonferenz, die am 1. November 2018 stattfand, war eine eintägige Vorkonferenz zur 7. jährlichen Johns Hopkins Critical Care Rehabilitation Conference in Baltimore, USA. Die Konferenz fand in den USA statt, um das anhaltende Engagement und die Motivation von MitarbeiterInnen in den USA zu unterstützen. Innerhalb von 4 Sitzungen sprachen und diskutierten 20 verschiedene ReferentInnen Themen wie die Begründung der Tagebücher, die Überwindung von Barrieren in der Umsetzung unter Berücksichtigung spezieller Aspekte wie rechtliche Fragen, Tagebücher in der Pädiatrie, dem Zeitpunkt des gemeinsamen Lesens eines Tagebuchs und psychosoziale Genesung. Der Bericht enthält einen Überblick über die Evidenz, laufende Projekte und offene Forschungsfragen. Vielen Dank an alle, die mitgewirkt und teilgenommen haben!

Nydahl P, Egerod I, Hosey MM, Needham DM, Jones C, Bienvenu OJJ. Report on the Third International Intensive Care Unit Diary Conference. Crit Care Nurse. 2020 Oct 1; 40(5): e18-e25.

Implementierung von Intensivtagebüchern

Die Umsetzung von Intensivtagebüchern kann eine Herausforderung sein. Rogan et al (2020) aus den USA implementierten Tagebücher in zwei Intensivstationen, analysierten Hindernisse bei der Umsetzung und entwickelten Strategien zur Überwindung der Barrieren. Im Prozess waren Barrieren in beiden Institutionen: Bedenken bzgl. der Verantwortung und Privatsphäre der PatientInnen, die Entwicklung des Programms und Bedenken über die Umsetzung und Nachhaltigkeit. Es wurden mehrere Lösungen entwickelt, wie z. B. die Definition von Verantwortlichkeiten, die Entwicklung von Richtlinien, die Zustimmung zur Verwendung von Fotos, tägliche Evaluationen durch Teammitglieder, gesicherte Finanzierung usw. Die Studie ist ein hervorragendes Beispiel, wie man Tagebücher einführt und den Prozess unter lokalen Bedingungen entwickelt.

Rogan J, Zielke M, Drumright K, Boehm LM. Institutional Challenges and Solutions to Evidence-Based, Patient-Centered Practice: Implementing ICU Diaries. Crit Care Nurse. 2020 Oct 1; 40(5): 47-56.

Programm zur Familienintegration

Ein strukturiertes Programm zur Integration der Familie auf der ICU bestehend aus a) einem Intensivtagebuch, b) Informationsgesprächen mit den Pflegekräften und c) geleiteten Tätigkeiten der Angehörigen zur Unterstützung der PatientInnen. Das primäre Outcome war die Zufriedenheit der Angehörigen im prä-post-Vergleich. Sekundäres Outcome war Angst der Angehörigen. Die AutorInnen realisierten ein quasiexperimentelles Design auf einer kardiochirurgischen ICU in Südkorea. Die Zufriedenheit der Angehörigen mit der Behandlung des/der PatientIn sowie die Zufriedenheit mit den erhaltenen Informationen erhöhte sich durch die Intervention und auch im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant. 

Yoo HJ, Shim J. The Effect of a Multifaceted Family Participation Program in an Adult Cardiovascular Surgery ICU. Crit Care Med. 2020 Nov 11.

Andere relevante Studien

PTSD und Sense of Coherence

PatientInnen der Universitätsklinik Oslo wurden ca. eine Woche nach Verlegung von der Intensivstation zu psychischen Symptomen befragt. 32% berichteten klinisch relevante PTSD-Symptome. Es bestand ein Zusammenhang zwischen der Symptomlast und den Variablen: (jüngeres) Alter, Schmerzen und belastenden Erinnerungen an die Intensivstation. PatientInnen mit einer höheren Symptomlast hatten einen geringeren Sense of Coherence. Eine wichtige Erkenntnis der Untersuchung, in die über 500 PatientInnen in 2 Jahren eingeschlossen wurden, ist  der Befund, das sein frühzeitiges Screening psychischer Symptome von ehemals kritisch kranken PatientInnen – allerdings nur selektiv bei PatientInnen ohne kognitive Beeinträchtigungen – praktikabel ist.

Valsø Å, Rustøen T, Skogstad L, Schou-Bredal I, Ekeberg Ø, Småstuen MC, Myhren H, Sunde K, Tøien K. Post-traumatic stress symptoms and sense of coherence in proximity to intensive care unit discharge. Nurs Crit Care. 2020 Mar; 25(2): 117-125.

PTSD und Sense of Coherence II

In einer Metaanalyse konnte der Zusammenhang zwischen PTSD und Sense of Coherence ebenfalls bestätigt werden. Eine geringere Belastung mit PTSD-Symptomen war demnach mit einem höheren Sense of Coherence assoziiert. Weiterer Forschungsbedarf besteht in der Untersuchung eines kausalen Zusammenhanges und des Einflusses moderierender Variablen.

Schäfer SK, Becker N, King L, Horsch A, Michael T. The relationship between sense of coherence and post-traumatic stress: a meta-analysis. Eur J Psychotraumatol. 2019 Jan 17; 10(1): 1562839.

Posttraumatisches Wachstum

Ein Aufenthalt auf der Intensivstation ist mit einer kritischen Krankheit verbunden und führt oft zu psychischen Traumata und traumatischen Erfahrungen. Diese können zu Beeinträchtigungen wie PTSD, aber auch positiv zu Veränderungen und Wachstum führen. Viele ehemalige IntensivpatientInnen berichten von einer veränderten Sicht auf das Leben, neuen Prioritäten, einem veränderten Wert von Beziehungen und einem anderen Selbstgefühl. „Posttraumatisches Wachstum ist definiert als die positive psychologische Veränderung und Verbesserung, die sich aus der Verarbeitung des Traumas ergeben kann". Von Pflegenden geleitete Interventionen wie Intensivtagebücher oder familiäres Engagement können die Entwicklung des posttraumatischen Wachstums unterstützen.

Jones AC, Hilton R, Ely B, Gororo L, Danesh V, Sevin CM, Jackson JC, Boehm LM. Facilitating Posttraumatic Growth After Critical Illness. Am J Crit Care. 2020 Nov 1; 29(6): e108-e115.

Intensivnachsorge in den USA

Immer mehr PatientInnen überleben eine kritische Krankheit und können ein Post-Intensiv-Care-Syndrom erleben. Daher wird die Nachsorge von IntensivpatientInnen immer wichtiger. In den USA gibt es in der Praxis kein Standardmodell. Optionen sind Peer-Support, Post-ICU-Kliniken und Intensivtagebücher. Pflegende spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung und Evaluation der Nachsorge, aber mehr Forschung ist notwendig, um den Nutzen für die PatientInnen zu bewerten, die Auswirkungen auf die Angehörigen, Versorgungsqualität und Kosten.

Eaton TL, McPeake J, Rogan J, Johnson A, Boehm LM. Caring for Survivors of Critical Illness: Current Practices and the Role of the Nurse in Intensive Care Unit Aftercare. Am J Crit Care. 2019 Nov; 28(6): 481-485.

Geschichten erzählen

Was wäre, wenn die IntensivpatientInnen auf die Intensivstation zurückkehren und ihre Geschichten erzählen würden? Gurney et al (2020) entwickelten das "Patient Stories Project" und baten die PatientInnen, auf die Intensivstation zurückzukehren und ihre Geschichte zu erzählen, einschließlich ihrer Erfahrungen auf der Intensivstation, der Genesung von der kritischen Krankheit und dem Teilen ihrer Eindrücke. Die Forscher führten Fokusgruppeninterviews durch und fanden interessante Auswirkungen auf Pflegende: Das Projekt stimulierte die Reflexion der Pflegenden, veränderte ihre  Perspektive, steigerte die Hoffnung und führte zu weniger Depersonalisierung und Zynismus. Es schuf ein „gesundes Arbeitsumfeld". Gut gemacht!

Gurney L, MacPhee M, Howard AF, Rodney P. Exploring the Relational Intervention of Storytelling: A Qualitative Study of the Patient Stories Project in a Single ICU. Crit Care Explor. 2020 Sep 23; 2(10): e0224.

Intensivumgebung und Angst und Depression

Gezginci et al (2020) aus der Türkei untersuchten auf der Intensivstation den Zusammenhang zwischen Angst und Depression und Umweltstressoren. Hierzu nutzten die Forscher die HADS und die ICU Environmental Stressors Scale ICUESS mit 40 Fragen und einer Likert-Skala mit 42-168 Punkten (168 = max. Auswirkungen von Stressoren). Damit konnten Daten von 150 IntensivpatientInnen ausgewertet werden. 77% waren gefährdet für Angstzustände, 94% für Depressionen. Der mittlere ICUESS betrug 124 +/-13 Pkt. Es gab eine schwache negative Korrelation zwischen Stressoren und Angst (r=-0.24, p<0.003), d.h. je mehr Stressoren, desto weniger Angst, aber keinen Zusammenhang mit Depression (r=-0.13, p=0.12). Die AutorInnen kommen zu dem Schluss, dass Umweltstressoren minimiert und PatientInnen im Umgang damit unterstützt werden sollten.

Gezginci E, Goktas S, Orhan BN. The effects of environmental stressors in intensive care unit on anxiety and depression. Nurs Crit Care. 2020 Sep 20. doi: 10.1111/ nicc.12553.

Dokumentierte Angst

Einige Leitlinien empfehlen, den psychologischen Status des PatientInnen in Bezug auf Stress, Delir oder Angst zu erfassen und zu dokumentieren. May et al (2020) aus den USA überprüften 100 zufällig gewählte PatientInnen mit einem Aufenthalt > 48h auf einer medizinischen und einer Trauma-Intensivstation und bewerteten die Prävalenz der gemeldeten Angst. Im Ergebnis wurde 45% der PatientInnen Angst dokumentiert, mit ähnlicher Prävalenz in beiden Intensivstationen. Nach der Analyse der zugehörigen Faktoren fanden die Forscher heraus, dass bereits vorbestehende Angst, Substanzmissbrauch, längerer Aufenthalt auf der Intensivstation, größere Schwere der Krankheit, Delir und andere Faktoren mit Angst assoziiert waren. Es wird empfohlen, das Bewusstsein für Angstzustände bei MitarbeiterInnen zu erhöhen und Behandlungen zu evaluieren.

May AD, Parker AM, Caldwell ES, Hough CL, Jutte JE, Gonzalez MS, Needham DM, Hosey MM. Provider-Documented Anxiety in the ICU: Prevalence, Risk Factors, and Associated Patient Outcomes. J Intensive Care Med. 2020 Oct 9:885066620956564.

PatientInnenunterstützungsgruppen in Großbritannien

Groves et al (2020) aus dem Vereinigten Königreich verteilten eine Umfrage an 163 UK Trusts/Krankenhäuser mit Abteilungen für Intensivmedizin und baten um Informationen zu PatientInnenunterstützungsgruppen. Demnach antworteten 56 % der TeilnehmerInnen. Davon gaben 48% (n=46) an, Unterstützungsgruppen zu haben. Unterstützungsgruppen profitierten in den verschiedenen Aspekten für ehemalige PatientInnen, Angehörige und MitarbeiterInnen, waren aber im Vereinigten Königreich kein universeller Standard.

Groves J, Cahill J, Sturmey G, Peskett M, Wade D. Patient support groups: A survey of United Kingdom practice, purpose and performance. Journal of the Intensive Care Society. September 2020.

Coping der Familien

Harlan et al (2020) aus den USA befragten 40 Familienmitglieder von IntensivpatientInnen. Zwei Drittel hatten Symptome von Depression, Angst und PTSD. Angehörige erlebten primäre Emotionen wie Traurigkeit, Wut und Angst. Berichtete Bewältigungsstrategien waren "Problemlösung, Informationssuche, Vermeidung/Flucht, Eigenständigkeit, Unterstützungssuche und Routinen beizubehalten". Interventionen sollten diese verschiedenen Aspekte und Strategien berücksichtigen.

Harlan EA, Miller J, Costa DK, Fagerlin A, Iwashyna TJ, Chen EP, Lipman K, Valley TS. Emotional Experiences and Coping Strategies of Family Members of Critically Ill Patients. Chest. 2020 Oct; 158(4): 1464-1472.

Die eigene Sprache beobachten

Das Schreiben eines Tagebuchs enthält eine Art reflektierendes Schreiben und klare Formulierungen. Die allgemeine Sprache ist anders und der Intensivjargon insbesondere, vor allem, wenn es um klinische Kommunikation geht. Luks et al (2020) fassen typische Fehlnutzungen und Neologismen in der klinischen Kommunikation zusammen.

Luks AM, Goldberger ZD. Watch Your Language!-Misusage and Neologisms in Clinical Communication. JAMA Intern Med. 2020 Nov 2.

Vorhersagemodelle

Haines et al (2020) machten eine systematische Literaturrecherche für Vorhersagemodelle für körperliche, kognitive und psychische Gesundheitsstörungen nach kritischer Krankheit. Im Ergebnis konnten drei Studien identifiziert werden, von dem eine validiert wurde. Es bedarf weiterer Forschung.

Haines KJ, Hibbert E, McPeake J, et al Prediction Models for Physical, Cognitive, and Mental Health Impairments After Critical Illness: A Systematic Review and Critical Appraisal. Crit Care Med. 2020 Dec; 48(12): 1871-1880.

Gestörte Erinnerungen

Von 133 IntensivpatientInnen mit Aufenthalt >48h auf einer japanischen Intensivstation hatten "15% Gedächtnisverluste; 48% unrealistische Erfahrungen; 28% erinnerten an Verwirrung, Panik, Angst und Unbehagen während ihres Aufenthaltes auf der Intensivstation; und 9% hatten traumatische Erfahrungen." Opioide hatten schützende Wirkung.

Fukuda T, Kinoshita Y, Shirahama T, Miyazaki S, Watanabe N, Misawa T. Distorted Memories and Related Factors in ICU Patients. Clin Nurs Res. 2020 Dec 8:1054773820980162

Neonatale Intensivstationen in Schweden

Nach einer Befragung aller 38 Neugeborenen-Intensivstationen in Schweden wurde ermittelt: 100% bieten Beratung für Eltern, 50% Eltern könnten 24/7 bleiben, 32% Geschwister können über Nacht bleiben, 35% Tagebücher, 24% Peer-zu-Peer-Gruppen und 65% MitarbeiterInnenbesuche zu Hause, und vieles mehr. Schweden!

Flacking R, Breili C, Eriksson M. Facilities for presence and provision of support to parents and significant others in neonatal units. Acta Paediatr. 2019 Dec; 108(12): 2186-2191.

Verfasst von:

Dr. Teresa Deffner, Dipl.-Rehapsych. (FH), Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena

Dr. Peter Nydahl, RN MScN, Pflegeforschung; Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel

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